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FERNFAHRER1 789 Beiträge
01.04.2006
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Meine bessere Hälfte
Ich liebe meine Perle, aber wenn sie Auto fährt und ich daneben sitze, produziere ich Unmengen von Stresshormonen und Angstschweiß.
Tatort Leipziger Berufsverkehr. Sie schimpft über alle, die vor ihr fahren und stößt einige Flüche wie "Nun fahr schon, Du Sack" gen Himmel. So passiert es aber nicht selten, dass gerade sie für viel Verwirrung im innerstädtischen Verkehr sorgt. So stehen wir (ich gefangen im Gurt auf dem Beifahrersitz) an einer der größten Leipziger Kreuzungen. Wir halten direkt vor der Ampel und haben somit gute Chancen die Kreuzung zu überqueren. Nach Minuten des Wartens schaltet die Ampel auf grün. Meine Angebetete fährt selbstbewußt los und bemerkt, dass eine Straßenbahn parallel zu ihr fährt (welche natürlich auch grün bekommen hat). Aus einer irrationalen Angst oder ich weiß nicht was heraus, bekommt meine Gefährtin Visionen, dass die Straßenbahn die für sie vorgegeben Schienen verlassen könnte und uns rammen wird. Deshalb beschließt meine Liebste, mitten auf der Kreuzung spontan anzuhalten. Just werde ich aus meinem Dämmerzustand gerissen und höre ein barbarisches quietschen der Bremsen von etwa fünfzig Autos hinter uns, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Hupen. Vor Scham ducke ich mich in meinen Sitz hinein, in der Hoffnung, nicht erkannt zu werden. Auf die vorsichtige Frage meinerseits, warum mein Sonnenschein dieses spontane Manöver ausgeführt hat, bekomme ich ein leises Grunzen als Antwort.
Als Folge ihrer nun stärker werdenden Nervosität am Steuer, überfährt sie dann die inzwischen wieder rote Ampel (verbunden mit Gefluche von anderen Verkehrsteilnehmern) und übersieht zwei mal rechts-vor-links-Kreuzungen.
Nun schöpfe ich Kraft und frage sie mutig, warum ihr Fahrstil heute so individuell sei. Böse Blicke treffen mich. Meine Freundin zeigt auf mich und meint, "weil Du so komisch guckst". Ich bin irritiert und frage, was ich schlimmes gesagt habe während der Fahrt, und welche Beziehung zwischen komischen Gucken des Beifahrers und den fahrerischen Qualitäten des Fahrzeugführers besteht. Als Antwort serviert sie mir: "Gesagt hast Du ja nichts, aber Du hast während der ganzen Fahrt so seltsam geschaut, und das hat mich ganz verunsichert". Ende unserer Diskussion.
Seltsam geschaut habe ich bestimmt. Aber wer tut das nicht, wenn er Todesängste, gefangen auf dem Beifahrersitz, aussteht?
in diesem sinne
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DICKER MARTIN 1.702 Beiträge
01.04.2006
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Dann lass sie bitte nie, ich widerhole nie, in einer grossen Stadt fahren.
Schönen Sonntag wünsch ich
Martin
Lebe jeden Tag so als ob es dein letzter wäre, denn du weißt nicht, ob er es ist !
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Deutschland schafft sich ab, Berlin geht vor.
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