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Sachen zum Lachen

Eine elende Zahngeschichte 

FIREFIGHTER
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1.543 Beiträge
04.08.2007
FIREFIGHTER
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Da gehst´e hoch - da rutschst´e runter!

Wenn der Mensch als kleenes Kindel,
wohl verpackt in weicher Windel
dösend in der Wiege liegt
ja, dann ist er noch vergnügt!
Denn es hat ja dieser Kleene
zu der Zeit noch keene Zähne.

Ach, uns Menschen ist hienieden
lange Freude nicht beschieden.
Seht, der mütterliche Busen
wird versteckt in steifen Blusen,
und die Brust, die uns genährt,
bleibt uns späterhin verwehrt.

Man erzieht uns dann zum Beißen,
reicht uns demgemäße Speisen,
und man spricht: ?Willst du verdauen,
bitte schön, dann mußt du kauen!"

Dann beginnt es: Unter Tränen
kommen wir zu unsern Zähnen.
Ob wir schreien oder toben -
vorne, hinten, unten, oben
kommen aus dem Kieferknochen
unsere Zähne rausgekrochen.

Geht auch durch den Schmerz im Munde
unser Frohsinn vor die Hunde,
da ist niemand, der uns fragt,
ob die Sache uns behagt.

Vati, Mutter und Geschwister
grüßen jeden Zahn ?Da ist er´.
Winden wir uns auch in Krämpfen,
nichts kann ihre Freude dämpfen.

Sind alsdann in langen Wochen
alle Zähne durchgekrochen
und wir denken: Nun, einstweilen
wollen wir uns nicht beeilen,
für den Paps und für das Breichen
wird das Milchgebiß schon reichen,
dann beginnt erneute Qual:
?Lerne um!" heißt´s wieder mal.

Und die Mutti reicht mit Tücke
uns nun immer härt´re Stücke:
alte Semmeln, Möhren, Schoten
und die Kruste von den Broten.
Solches Futter wird uns jetzt
regelmäßig vorgesetzt.

Doch der Speisen zäh´ Gefüge
tut der Milchzahn nicht Genüge,
und wir beißen uns - o Graus!
-alle Zähne wieder aus.

Und nun wird es immer ärger:
Neue Zähne - aber stärker -
wachsen uns in unserm Kiefer
machen sich wie Ungeziefer
rings in unserm Munde breit.

-Endlich ist es dann so weit.

Und nun putzt man früh und späte
zweiunddreißig Bißgeräte.
Doch das ist kein Grund zum Jubel,
es beginnt ein neuer Trubel:
weil der Mensch im Innern bös´,
plagt ihn bald die Karies.

Wir erfüllen mit Gewimmer
Zahnarzt´s Sprech- und Wartezimmer.
Und der Zahnarzt - Eis im Herzen -
der belächelt unsre Schmerzen,
greift mit schadenfroher Miene
dann nach seiner Bohrmaschine,
grinst zu unserm Lamentieren
und beginnt zu operieren.

Ungeachtet unsrer Tränen,
zieht er Nerven aus den Zähnen,
bis infolge all der Qualen
wir in tiefe Ohnmacht fallen.

Weiter geht´s - die Jahre fliehn -
schließlich hilft dann nur noch Ziehn,
denn an unsern faulen Stummeln
lohnt es nicht herumzufummeln.
Mögen wir uns noch so zieren,
nun geht es an´s Extrahieren.

Das ist nun für Zartnaturen
eine von den schlimmsten Kuren!
Während wir im Stuhle sitzen,
kriegen wir ein Dutzend Spritzen
in das Zahnfleisch injiziert,
bis das Maul uns eingefriert.

Und mit zitterndem Gesicht
hör´n wir, wie der Doktor spricht:
?Keine Angst, es tut nicht weh!"
Und dann geh´n wir in die Höh´!

Schaurig in des Mundes Höhle
knirscht die Zange; in die Kehle
fällt uns dann und wann ein Brocken,
doch wir müssen stille hocken,
denn der Arzt hat - raffiniert -
unsern Schädel arretiert,
und robuste Assistenten
halten uns mit beiden Händen.
Schließlich aber ist´s passiert,
und der Zahn ist extrahiert.

Wenn wir zweiunddreißigmal
überstanden diese Qual,
kann uns zwar nichts mehr passieren,
aber soll´n wir jubilieren?
Nein! - Die Schönheit ist dahin.
Es verkürzt sich unser Kinn.

Durch die Lücken unserer Kiefer
liegen unsre Lippen tiefer,
und die Wangen kriegen Falten -
kurz, wir sind nicht mehr die Alten.

Und dann kann man nur noch weichen
Kuchen essen oder Breichen.
Sprechen aber oder Singen
will uns nicht mehr recht gelingen,
denn man braucht der Zähne Kanten
bei den meisten Konsonanten.

Nein, wir sind in diesen Zeiten
ganz und gar nicht zu beneiden.
Uns erfaßt ein heißes Sehnen
nach den zweiunddreißig Zähnen.

Wieder heißt´s, zum Zahnarzt laufen
und für Geld sich welche kaufen.
Doch es bleibt ein Surrogat,
was man jetzt im Munde hat.
Ziert es auch das Angesicht,
für den Ernstfall taugt es nicht.

Will beim Fußball man mal schrei´n,
fällt´s Gebiß ins Spielfeld rein.
Oder ruft man kräftig ?Prost",
geht die Gaumenplatte los.
Das Gebiß kippt vorne über,
und die Leute feixen drüber.
Wenn wir singen oder quasseln,
hört man die Prothese rasseln,
und man wagt mit Zahnersätzen
bald nicht mehr ein Wort zu schwätzen.

Und am Ende unserer Tage wissen wir:

Es war ´ne Plage,
was die Zähne uns gebracht,
nichts als Ärger.
- Gute Nacht! -







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BUDDY
BUDDY
1.281 Beiträge
05.08.2007
BUDDY
BUDDY
1.281 Beiträge

Lange nicht mehr so gelacht, klasse !



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