OBEREBI 680 Beiträge
22.08.2007
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Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach. Egal wo ich hin kam, sie war schon da.
Das ist nun zwölf Jahre her.
Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug schwarze Sweat-Shirts, ausgefranste Jeans, Bikerstiefel und ich hatte langes Haar.
Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe. Dann trug ich schwarzes Sweat-Shirt ausgefranste Jeans und weisse Turnschuhe.
Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war, aus dem Weg ging.
Aber ich mochte mich und mein Leben.
So also, lernte sie mich kennen.
"Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."
Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen hatten, zu heiraten.
Warum auch nicht,ich war männlich, verwegen, fast frei und ich hatte lange Haare.
Allerdings, nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen:"Du könntest wenigstens zum Frisör gehen, schließlich kommen meine Eltern zur Trauung!"
Stunden- nein Tage später und endlose Tränen weiter, gab ich nach und lies mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn schließlich liebte ich sie und was soll´s, ich war männlich, verwegen, fast frei und es zog auf meinem Kopf.
Und ich war soooo lieb!
Schatz, ich liebe dich so, wie du bist," hauchte sie.
Das Leben war in Ordnung, obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war.
Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins, bis meine Frau eines Tages mit einer großen Tüte unterm Arm vor mir stand. Sie holte ein Hemd, einen Pullover (bei dem Wort bekomme ich Gänsehaut) und eine neue Hose hervor und sagte: "Probier das bitte mal an!"
Tage-Wochen- nein Monate und endlose Papiertaschentücher weiter, gab ich nach und trug Hemd, Pullover (Ärrgh) und Stoffhosen.
Es folgten schwarze Schuhe, Sakkos, Krawatten und Designermäntel.
Aber ich war männlich, verwegen, tot schick und es zog auf meinem Kopf.
Dann kam der größte Kampf.
Der Kampf ums MOTORRAD!
Allerdings dauerte der nicht lange, denn im schwarzen Anzug,der ständig kneift und zwickt, lässt es sich nicht sehr gut kämpfen. Außerdem drückten die Lackschuhe, was mich auch mürbe machte.
Aber was soll´s, ich war männlich, spießig, fast frei, fuhr einen Kombi und es zog auf meinem Kopf.
Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte deutsche Schlager auswendig, trank lieblichen Rotwein und ging Sonntags spazieren.
Was soll´s, dachte ich, war ein Weichei, war gefangen, fühlte mich Scheiße und es zog auf meiner Birne.
Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und sagte:
"Ich verlasse dich!"
Völlig erstaunt, fragte ich sie nach dem Grund.
"Ich liebe dich nicht mehr, denn du hast dich so verändert. Du bist nicht mehr der Mann, den ich mal kennen gelernt habe!"
Vor kurzem traf ich sie mal wieder.
Ihr "NEUER" ist ein langhaariger Biker mit zerrissenen Jeans und Tätowierungen, der mich mitleidig anblickte.
Ich glaube ich werde ihm eine Mütze schicken.
Die arme Sau
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KÖLSCHEJECK 1.513 Beiträge
24.08.2007
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Tja, bei mir war es genau andersrum, hab zuerst geheiratet, die ganzen Unbilden des Lebens erfahren und mich dann für das Moped entschieden. Seitdem bin ich frei, verwegen, es zieht nicht auf meinem Kopf, kann im Bett rülpsen und pupsen, die Socken überall rumliegen lassen, meine Jeans sind fleckig die Jacke speckig. Und wenn eine Frau das Pfui Bah Wort (Heiraten) in den Mund nimmt ist sie raus. Netten Gruß Kölschejeck
-- ....die einen lieben mich, die anderen hasse ich....
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