MAD GOOSE 2.443 Beiträge
28.10.2005
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>Der Unterschied... > >Einem Mann namens Gerhard gefällt eine Frau namens Susanne. Er fragt >sie, ob sie ins Kino gehen will, sie sagt ja, und beide verbringen einen >sehr lustigen Abend. > >Ein paar Tage später lädt er sie zum Abendessen ein, und sie haben >wieder viel Spaß. Fortan treffen Sie sich regelmäßig, und nach einiger >Zeit trifft sich keiner von beiden mit irgendjemand anders mehr. > >Eines Abends, als sie nach Hause fahren, schießt ein Gedanke durch >Susannes Kopf, und, ohne richtig drüber nachzudenken, spricht sie ihn >aus: >"Ist Dir klar, dass wir uns mit dem heutigen Abend seit genau 6 Monaten >treffen?" > > Stille. > >Susanne kommt die Stille sehr laut vor. Sie denkt: "Oje, ob es ihn >nervt, dass ich das gesagt habe? Vielleicht fühlt er sich durch unsere >Beziehung eingeschränkt, oder er fühlt sich von mir in eine Pflichtrolle >gedrängt" > >Und Gerhard denkt sich "Wow, 6 Monate." > >Und Susanne denkt sich: "Moment, ich bin gar nicht sicher, ob ich so >eine Art Beziehung will. Manchmal hätte ich lieber mehr Freiraum, ich >werde Zeit brauchen, mir zu überlegen, ob ich so weiter machen will. Ich >meine, wo führt uns das hin? Wird es immer so weiter gehen, oder >schreiten wir auf eine Ehe zu? Vielleicht sogar auf Kinder? Darauf, >unser restliches Leben miteinander zu verbringen? Bin ich bereit, diese >Verpflichtung einzugehen? > >Kenne ich diesen Menschen überhaupt? > >Und Gerhard denkt sich: "Hm, das heißt, es war ... mal sehen ... >Februar, als wir anfingen, uns zu treffen, das war gleich nachdem ich >das Auto beim Service hatte, das heisst ... wie ist der Kilometerstand? >Au Weia! Die Karre ist überfällig für einen Ölwechsel!" > >Und Susanne denkt sich: "Er ist besorgt. Ich sehe es in seinem Gesicht. >Vielleicht war mir nicht ganz klar, wie er die Sache sieht. Vielleicht >will er mehr von unserer Beziehung, mehr Intimität, eine tiefere >Bindung, vielleicht hat er, sogar schon vor mir, gespürt, dass ich mich >zu sehr zurückhalte. Ja, das ist es. Deswegen spricht er so selten >über seine Gefühle. Er hat Angst, zurückgewiesen zu werden.". > >Und Gerhard denkt sich: "Die sollen sich auf jeden Fall noch einmal das >Getriebe ansehen. Ist mir völlig egal, was diese Deppen sagen, die >Schaltung funktioniert noch immer nicht richtig. Und diesmal können sie >es auch nicht aufs kalte Wetter schieben. Wir haben 30 Grad, und das >Ding hier schaltet sich wie ein Lastwagen von der Müllabfuhr. Und ich habe >diesen inkompetenten Gaunern 1200 Mark bezahlt. > >Und Susanne denkt sich: "Er ist sauer. Ich kanns ihm nicht übel nehmen, >ich wärs auch. Ich fühle mich so schuldig, ihm das anzutun, aber ich >kann nichts für meine Gefühle, ich bin einfach unsicher. > >Und Gerhard denkt sich: "Wahrscheinlich werden sie sagen, es gibt nur 90 >Tage Garantie, diese Säcke!" > >Und Susanne denkt sich: "Wahrscheinlich bin ich viel zu idealistisch, >und warte auf einen Ritter auf einem weissen Pferd, während ich hier >neben einem superlieben Menschen sitze, einem Menschen, mit dem ich gern >zusammen bin, um den ich mich wirklich sorge und der sich wirklich um >mich sorgt. >Einem Menschen, der wegen meiner selbstherrlichen Schulmädchenfantasien >leiden muss. > >Und Gerhard denkt sich: "Garantie? Die reden von Garantie? Können sie >haben, ich nehme ihre Garantie und stecke sie ihnen in ..." > >"Gerhard", sagt Susanne laut. > >"Was?" sagt Gerhard erschrocken. > >"Bitte quäl dich nicht so", sagt sie, während sich ihre Augen mit Tränen >füllen. "Vielleicht hätte ich niemals .. Oh Gott, ich fühle mich so ..." >(Sie verstummt, schluchzt). > >"Was?" sagt Gerhard. > >"Ich bin so dumm", schluchzt Susanne, "Ich meine, ich weiß, dass es nie >einen Ritter geben wird. Es ist so dumm. Weder einen Ritter noch ein >Pferd." > >"Es gibt kein Pferd?", fragt Gerhard. > >"Du denkst auch, dass ich dumm bin, oder?", sagt Susanne. > >"Nein!", sagt Gerhard, froh, endlich eine richtige Antwort zu haben. > >"Die Sache ist die ... es ist einfach so ... ich brauche ein wenig >Zeit", sagt Susanne. > >(Es entsteht eine 15sekündige Pause, in der Gerhard versucht, so schnell >er kann mit einer sicheren Antwort aufzuwarten. Endlich fällt ihm etwas >ein, das funktionieren sollte.) > >"Ja", sagt er. > >(Susanne, tief bewegt, berührt seine Hand) "Oh Gerhard, denkst du >wirklich so darüber?" fragt sie. > >"Worüber?" fragt Gerhard. > >"Über ein wenig mehr Zeit" sagt Susanne. > >"Oh", sagt Gerhard, "Ja.". > >(Susanne dreht sich zu ihm und sieht ihm tief in die Augen, wodurch er >schrecklich nervös darüber wird, was sie als nächstes sagen wird, >besonders, wenn darin ein Pferd vorkommen sollte. Endlich spricht sie.) > >"Danke, Gerhard", sagt sie. > >"Ich danke Dir:", sagt Gerhard > >Dann bringt er sie nach Hause, wo sie sich auf ihr Bett legt, eine von >Konflikten geschüttelte, gequälte Seele, und bis in den Morgen weint. >Gerhard fährt nach Hause, holt sich eine Tüte Chips, dreht den Fernseher >auf, und wird schnell von der Wiederholung eines Tennismatchs zwischen >zwei Neuseeländern, von denen er noch nie was gehört hat, in den Bann >gezogen. Eine leise Stimme irgendwo in seinem Kopf sagt ihm, dass heute >in dem Auto höchstwahrscheinlich etwas wirklich wichtiges passiert ist, >aber er ist sicher, dass er niemals verstehen würde, was das war, also >beschliesst er, nicht weiter darüber nachzudenken. > >Am nächsten Tag wird Susanne ihre beste Freundin anrufen, vielleicht >sogar noch eine, und mit ihr 6 Stunden lang über die ganze Sache reden. >In sorgfältiger Detailarbeit werden sie alles was sie sagte, und auch >alles was er sagte, analysieren, jedes Wort, jeden Ausdruck, jede Geste, >um Nuancen in der Bedeutung des gesagten zu finden, und um jede mögliche >Variante durchzugehen. >Das ganze wird sich wochenlang, wenn nicht monatelang hinziehen, ohne >jemals in einer plausiblen Schlussfolgerung zu enden, aber auch, ohne >jemals langweilig zu werden. > >Irgendwann während dieser Zeit wird Gerhard, während eines Squashmatches >mit einem Freund, der sie beide kennt, kurz innehalten und fragen >"Peter, hat Susanne mal ein Pferd gehabt?". > > >Und das, meine Damen und Herren, ist der Unterschied zwischen Männern >und Frauen. >
Sexyboy MalGoose
The Best that was, the Best that is and the Best, that ever will be
Ich würde nie zu den Scheiß-Bayern gehen
-- Mad Goose
Schwarzer Humor ist wie Essen. Manche habens, andere nicht.
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