TANNENZÄPFLE 1.679 Beiträge
23.08.2006
|
Verehrte Mitglieder!
Wie bereits bei der Auktion "Pantie mit ohne Mütze" angekündigt, wird in diesem Thread die Bankverbindung für das Spendenkonto von Max aus Kollnau / Waldkirch genannt. Wer Zeit / Lust / Laune hat, kann sich ja die nachfolgenden Zeilen und Bilder zu Gemüte führen, alles ein KANN, kein Muß!
Hier, eine Art Schilderung der Ereignisse :
...und bevor´s richtig losgeht, darf ich mich kurz vorstellen: Ich heisse Max, komme aus Kollnau bei Waldkirch...
Mein neuer Freund heißt Duke!
Was für ein langer Flug!! Endlich sind wir in Miami angekommen. Es ist der 15.08.2002 unser Stichtag für Max? Delfintherapie auf Key Largo, Florida.
Die Abfertigung geht relativ schnell, wahrscheinlich hatten wir nur Glück, wie sich später durch verschiedene Berichte bestätigte. Allerdings, wo war die versprochene Abholperson??? Niemand da! Na toll! Also, erst mal die Lage überblicken, nachsehen, ob sie vielleicht draußen steht?.Nein! Na gut, dann rufen wir sie eben auf dem Handy an. Was für ein Mist, mein Handy funktioniert in Amerika nicht. Also Münzen suchen und zum öffentlichen Telefon gehen. Aber warte mal, da steht eine Frau, die war vorher noch nicht da. Und zudem hat sie einen Hefter mit Delfin-Design in der Hand. Das muß sie sein! Das ist sie auch. Und sie heißt Anja und entschuldigt sich für die Verspätung, wir wären aber auch schnell gewesen?.. Jetzt gehen wir erst mal den Mietwagen holen, und mit diesen Worten drückt sie mir eine Tüte mit Getränken und Keksen in die Hand. Für die Fahrt. Wir gehen aus dem Flughafengebäude hinaus und ich hoffe, daß die Luft bald mal besser wird, aber das wird nicht so sein? Hier ist es einfach schwül und heiß. Nachdem wir unseren Mietwagen geholt haben, beginnt die 1stündige Fahrt nach Key Largo.
Der erste Therapietag ist Montag, 19.08.02. Um 8 Uhr muß ein Elternteil im Therapiezentrum zu einer kleinen Einführung sein. Wir bekommen diverse Unterlagen, u.A. einen Stundenplan mit verschiedenen Workshops, ein T-Shirt und eine Musikcassette. Jeden Tag findet um 14.30 Uhr eine anderer Workshop/Informations-Stunde statt, es beginnt heute mit dem runden Tisch und einer Einführung in die Therapie von und mit Dr.Dave. Die anwesenden Kinder haben die verschiedensten Behinderung.
Um 14.30 Uhr finden wir Neuen uns wieder ein. Dr. Dave erläutert, warum gerade Delfintherapie. Die Kinder werden an den Maßstäben der ?normalen Entwicklung? gemessen, also muß man einen Kick finden, damit unsere Kinder schneller von A nach B kommen. Kinder lieben Musik, Wasser und Tiere. Was liegt hier näher, als mit Delfinen zu arbeiten. Es wird dabei die rechte Gehirnhälfte angesprochen, die für die Emotionen, die Phantasie zuständig ist. Er betont jedoch immer wieder, daß dies hier alles harte Arbeit ist und keine Wunder damit bewirkt werden können. Sie wollen und können ein Stück weit helfen, jedoch nicht heilen. Man muß auch zuhause den Anweisungen der Therapeuten Folge leisten und die Übungen durchführen.
Dann ist es soweit. Max Therapeutin heißt Stefanie und die dazugehörende Praktikantin Julia. Und natürlich Duke! Er ist sein Delfin. Ein 7-jähriger Delfin in seinen Flegeljahren. Max geht sofort vertrauensvoll zu Stefanie und bejaht auch sofort die Frage, ob er nun zu Duke ins Wasser will. Du musst es laut und deutlich sagen? Das tut er!!! Im Wasser ist er sofort Feuer und Flamme. Er hat nicht einen Hauch von Angst, lässt sich von Duke durchs Wasser ziehen, die Hand an seiner Flosse, streichelt ihn, lässt sich von ihm an den Füßen schieben, legt ihm seine Hand in den Mund (Duke hat 88 Zähne) und küsst ihn zu guter Letzt auch noch auf denselben. Nach der Stunde sind wir alle sehr zufrieden, einschließlich der Therapeuten, die von Max begeistert sind?.. Max ist glücklich, erzählt uns viel und ist sehr, sehr müde?.. Es war ein aufregendender Tag.
Die Therapiestunden laufen immer nach dem gleichen Muster ab. Stefanie und Julia kommen, Max wird ausgezogen, es werden einige krankengymnastische Übungen gemacht. Dann gehen sie zusammen auf unser Dock. Wir dürfen inzwischen direkt am Wasser, ca. 2-3 m von Max entfernt sitzen und ihnen zusehen. Anfangs mussten wir uns noch verstecken, da es Max nicht akzeptiert hat, uns zu sehen und bei einer anderen Person zu sein. Inzwischen jedoch lieben Max und Stefanie sich bereits innig. Auf dem Dock wird erst gespielt, geübt, er muß verschiedene Befehle ausführen, z.B. den Arm durch einen Ring stecken, Bauklötze in die dafür vorgesehene Büchse werfen, aufstehen usw. Sie haben uns verschiedene Karten gegeben, auf denen Max zeigen kann, was er will. Will er schwimmen, muß er auf die Karte mit dem Delfin zeigen und laut und deutlich ?ja? sagen. Dann geht er zu Duke ins Wasser.
Duke und Max verstehen sich mittlerweile mehr als gut, sind richtige Freunde geworden. Duke lässt bei ihm Dinge zu, die nicht selbstverständlich sind. Er darf ihm in die Schnauze beißen, Duke dreht sich freiwillig auf den Rücken und gibt ihm seinen Bauch zum Streicheln, ganz ohne Befehl von Sheryll oder Bekka, den Delfintrainerinnen. Duke schwimmt immer wieder zu Max, schaut, was er und Stefanie gerade tun, wann Max endlich wieder mit ihm spielt. Er darf verschiedene Dinge mit Duke tun, z.B. den Foot-Push, Belly-Ride, Dorsal, Hand-Push und immer und immer wieder küssen sich die Beiden, entweder Max Duke oder Duke schwimmt zu ihm und küsst ihn sofort auf den Mund. Delfine sind sehr zärtliche Tiere und es scheint mir, als ob sie es genießen, liebkost zu werden und Zärtlichkeiten auszutauschen. Man sieht sie immer zu zweit oder zu mehreren ihre Kreise durch die Lagune ziehen, selten nur alleine. So haben auch die Delfine Kinder, die sie mehr mögen als andere und bei Duke ist es eben Max
Nach der Stunde bleibt Stefanie noch bei uns zu sitzen. Die ?session? wird besprochen, aber auch für private Gespräche, Tipps über die Gegend und Sehenswürdigkeiten nimmt sie sich Zeit. Während der ganzen Zeit schmust sie mit Max, der es sichtlich genießt von ihr geküsst und gestreichelt zu werden. Überhaupt ist Max der Star beim ganzen Team. Die Mädchen rufen ihn schon von Weitem und er dankt jeder mit einem strahlenden Lächeln :o)))
Die Therapeuten bei Dolphin Human Therapie sind alle sehr professionell und gut ausgebildet. Bevor sie die Arbeit dort aufnehmen, werden sie eingehend geschult. Es überrascht mich, wie gut die Therapeuten hier sind, wie hart mit den Kindern gearbeitet wird.
Und dann gibt es da noch die Praktikantinnen: Junge Frauen, die entweder eine abgeschlossene Ausbildung als Heilpädagogin, KG oder was auch immer hinter sich haben oder sich im Praxissemester befinden. Diese Frauen sind mit auf dem Dock und helfen den Therapeuten, indem sie die Kinder entweder halten oder die verschiedenen Hilfsmittel heranreichen, sie passen auf die Geschwisterkinder oder das Therapiekind im ?Delfinkindergarten? auf oder oder oder. Ohne diese Praktikantinnen, wäre dieses Therapiezentrum nicht aufrecht zu erhalten. Alles läuft sehr lustig, ungezwungen ab und die Kinder genießen das sichtlich. Die Praktikantinnen führen auch während der Stunde das Protokoll, was an diesem Tag gemacht wurde, wie das Kind sich verhalten hat.
Fortschritte????
Es stellt sich natürlich auch die Frage, was für Fortschritte Max in den 3 Therapiewochen erzielt hat. Für uns, die jeden Tag mit ihm zusammen sind, ist diese Frage natürlich schwer zu beantworten. Allerdings ist es so, dass Max mit großer Anstrengung versucht ?Mama? zu sagen. Mit Hilfe an den Lippen gelingt es ihm immer öfter. Und auch alleine hat er bisher hin und wieder Mama gesagt. Wir denken sogar, dass er inzwischen eigene Wörter in seiner ?Sprache? gefunden hat, so babbelt er 2-silbige Wörter auch 2-silbig nach usw. Wir arbeiten auch daran, dass er ?ja? sagt und zwar wirklich nur ja und nicht ?eija, ahja??. Außerdem ist es so, dass er eine bessere Rumpfstabilität erlangt hat, die Hände sich besser und schneller öffnen. Er schwimmt inzwischen lieber auf dem Rücken. Und unserer Meinung nach, hat er einen riesigen geistigen Sprung gemacht.
Alle anwesenden Kinder fühlen sich sehr wohl. Viele Kinder hier haben eine Tetraspastik, bedingt entweder durch Sauerstoffmangel bei der Geburt oder durch einen Unfall. Es sind momentan auch viele autistische Kinder hier und dann noch welche, die unter verschiedenen Syndromen leiden oder auch welche, bei denen noch gar keine Diagnose feststeht. Allerdings habe ich bei allen anwesenden Kindern beobachtet, wie gerne sie ins Wasser gehen, wie gerne sie mit den Delfinen schwimmen und deren Begegnung genießen.
Der Abschied
Unser letzter Therapietag ist gekommen. Max und Duke spielen ausgelassen im Wasser. Man spürt förmlich die freundschaftliche Bindung zwischen ihnen. Dann ist es soweit, ein letzter Kuß, er muß Duke ?Good bye? sagen. Verschiedene Praktikantinnen und Stefanie gruppieren sich um Max. Die Stimmung ist gedrückt und als auch noch die Delfintrainerinnen sich zu verabschieden kommen, können wir die Tränen nicht mehr zurückhalten. Wir möchten gerne wieder zu Duke fahren?
Doch was bringt die Erste oder Zweite Therapie, wenn keine Weiteren Folgen?
Jede einzelne Therapie kostet ca. 13.000,00 ? bis 14.000,00 ?, der Anfang ist gemacht...
Das Erste Zusammentreffen der neuen Freunde!
Wieder bei Duke!
Mein Freund - meine Hilfe!
Wer´s gelesen hat, Respekt! Mir standen und stehen die Tränen in den Augen, wenn ich nur daran denke...
Wir selbst haben´s gut, ich bin Vater von zwei gesunden Jungs, zum Glück!
Warum nicht anderen helfen, jeder Cent zählt!
Konto-Inhaber: Max Schätzle
Konto-Nr.: 000367800
Blz.: 680 920 00 Volksbank Breisgau Nord
Gruß,
|