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10.08.2013
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Warum werfen die Kölner Viagra in den Wald? Sie wollen Christbäume mit Ständer haben!
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11.08.2013
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Warum wirft ein Kölner eine Viagra in ein Glas heißes Wasser? Er möchte einen steifen Grog...
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KALLI1234 636 Beiträge
27.08.2013
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INsider und Konsorten ... direkt wegklicken.
Zum Abschluss dieses Threads möchte ich doch den Köln-/Düsseldorf-Freunden ein Interview mit Jürgen Becker und Jacques Tilly: Die Schlacht von Worringen - zweiter Teil, nicht vorenthalten. Da es länger, ist kommt es in Etappen. Quelle: rp-online
Der Kölner Kabarettist und der Wagenbauer des Düsseldorfer Rosenmontagszugs versuchen im Gespräch, nette Dinge über die Stadt des jeweils anderen zu sagen.
Es ist der Köln-Düsseldorfer Gipfel des Jahres:
Anlässlich des 725. Geburtstages Düsseldorfs unterhalten sich Jürgen Becker, Kabarettist und Erfinder der Kölner Stunksitzung und Jacques Tilly, Schöpfer der frechen Düsseldorfer Karnevalswagen.
Die beiden sitzen in einem Strandkorb auf der Terrasse des Hotels Matheisen in Worringen. Historischer Boden: Dort haben sich schon die Oberbürgermeister Joachim Erwin (Düsseldorf) und Harry Blum (Köln) getroffen.
Zu Beginn unterziehen sich die Humoristen einem Biertest – mit verbundenen Augen. Becker, der gleich ein Kölsch erkennt und später das Reissdorf als "sehr lecker" einstuft, stöhnt: "Wenn man Euer Alt erst mal getrunken hat, ist der Geschmack weg." Tilly lobt das Uerige als herber, ist angesichts gleicher Zutaten aber als Friedensengel unterwegs und hält die Unterschiede "für Mythos". Becker ist am Ende geschmackssicherer und siegt nach fünf Proben (inklusive Pils) mit 3:2. Und dann geht´s morgen weiter:
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KALLI1234 636 Beiträge
28.08.2013
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INsider und Konsorten ... direkt wegklicken.
Herr Becker, erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Tag in Düsseldorf? Becker Ich glaube, das war beim Aufladen des Autos auf den Autoreisezug. Meine Eltern sind mit mir und meinem Bruder nach Italien gefahren. Ich bin also durch die Hölle in den Himmel gekommen. Wann waren Sie das erste Mal in Köln, Herr Tilly? Tilly Ziemlich spät. Ich wusste von der Landkarte, dass es das gibt, hatte aber keine Veranlassung da hinzufahren. Schließlich habe ich den Zug genommen, bin am Hauptbahnhof ausgestiegen und habe mir den Dom angeguckt. Für mich war das damals ein unglaubliches Gebirge. Becker Der Dom war damals unglaublich von den Autoabgasen zerfressen. Deshalb gab es eine Lotterie, um den Dom sanieren zu können. Hauptpreis der Lotterie war grotesker Weise ein Auto.
Die Künstler Beide sind seit 30 Jahren im Karneval aktiv Jürgen Becker Geburtstag 27. August 1959 Geburtsort Köln Ausbildung Nach der mittleren Reife lernte Becker technischer Zeichner bei 4711, später studierte er an der Fachhochschule Sozialarbeit. Karneval 1983 gehörte zu den Gründern der Kölner Stunksitzung, ein Jahr später wurde er deren Präsident. Kabarett Ab 1988 war Becker Mitglied des Trios "3 Gestirn Köln 1". Seit 1991 steht er als Solokabarettist auf der Bühne und hat inzwischen vier Soloprogramme geschrieben und gespielt. Radio Die WDR-Sendung "Frühstückspause" hat inzwischen mehr als 1000 Mal die aktuelle politische Lage kommentiert. Fernsehen Seit mehr als 20 Jahren moderiert Becker zusammen mit Wilfried Schmickler die "Mitternachtsspitzen". Weitere Sendungen waren und sind "Der dritte Bildungsweg" und "Baustelle Deutschland". Jacques Tilly Geburtstag 27. Juni 1963 Geburtsort Düsseldorf Ausbildung Tilly studierte an der Universität Essen Kommunikationsdesign. Vor 30 Jahren begann er zudem Wagen für den Rosenmontagszug zu bauen. Karneval Tilly und sein Team bauen jedes Jahr ein gutes Dutzend politischer Wagen für den Zoch, die bundes- und weltweite Aufmerksamkeit genießen. Die Motive werden bis zuletzt streng geheim gehalten. Tilly genießt absolute Narrenfreiheit – ein wesentlicher Unterschied zwischen dem hiesigen und dem Kölner Karneval.
Bis morgen!
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KALLI1234 636 Beiträge
29.08.2013
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Haben Sie jemals woanders gelebt? Becker Als Kind in Widdersdorf, das war damals noch Kreis Bergheim, wurde dann aber wieder eingemeindet. Und im Bauwagen in Großkönigsdorf. Also so richtig bin ich nicht weggekommen. Könnten Sie sich das denn vorstellen? Becker Ich komme ja viel rum und sehe so manche schöne Stadt. Aber man lebt ja an einem Ort wegen der Menschen. Freunde, Verwandte, Feinde. Und da habe ich in Köln einfach die größte Schnittmenge. Wie ist das bei Ihnen, Herr Tilly? Tilly Ich habe in Essen studiert. Das war gut, um zu verstehen, dass jede Stadt ein eigenes Lebensgefühl hat. Essen und das Ruhrgebiet sind ganz anders als das Rheinland. Ganz anders. Das ist wie Tag und Nacht. Die Menschen im Ruhrgebiet sprechen einfach nicht. Der Rheinländer hingegen spricht gerne. Und gut. Ich war also froh, als ich wieder in Düsseldorf war. Wo würden Sie hinziehen, wenn Sie in Köln wohnen würden? Tilly Möglichst in die Innenstadt. Köln liegt ja leider nicht so schön am Rhein wie Düsseldorf. Die Rheinuferpromenade war die beste und wichtigste städtebauliche Entscheidung des 20. Jahrhunderts. Was wäre Ihr Lieblings-Wohnort in Düsseldorf? Becker Pempelfort finde ich hübsch. Wo wohnst Du? Tilly In Oberkassel. Becker Oberkassel ist auch schön. Herr Becker, Sie haben Ihre Ausbildung bei 4711 gemacht. Wenn das der Duft von Köln ist, wie riecht dann Düsseldorf? Becker Wenn ich in Düsseldorf auftrete, dann riecht es im Publikum wie in der Pröbchenschublade von Douglas. 4711 war also eine gute Vorbereitung, um in Düsseldorf klarzukommen. Die Düsseldorfer machen sich schicker, wenn sie ins Kabarett gehen. Sie sind befreundet, obwohl der eine Düsseldorfer und der andere Kölner ist. Was ist da schief gelaufen? Tilly Jürgen ist der einzige Kölner, den ich wirklich schätze und bewundere. So schlimm kann der Rest dann aber wohl auch nicht sein. Becker Ich bin in Düsseldorf immer gut behandelt worden. Und ich habe auch in meinem Freundeskreis niemanden, der etwas gegen Düsseldorf hat. Diese Rivalität ist doch eher ein Mythos. Also keine Rivalität? Tilly Doch, weil die Mentalität so verschieden ist. Düsseldorf war Residenzstadt, in Köln haben schon immer die Bürger das Sagen gehabt. In Düsseldorf kommt der Karneval aus den Festsälen der Adelskultur, in Köln ist er auf der Straße geboren. Ich vergleiche das gerne mit der italienischen Renaissance. Da waren die großen Städte auch verfeindet und haben sich so gegenseitig zu Höchstleistungen angespornt. Ich lasse deshalb auch keine Gelegenheit aus, die Rivalität zwischen Düsseldorf und Köln zu befeuern. Versuchen wir trotzdem etwas Nettes zu sagen. Was haben die Düsseldorfer den Kölnern zu verdanken? Tilly Die Schlacht von Worringen. Das war eine historisch einmalige Konstellation, dass die Kölner Bürger und die Düsseldorfer zusammen gekämpft haben. Die Fühlinger Heide ist dadurch zum Kreißsaal der Stadt Düsseldorf geworden. Becker Und Ihr habt was daraus gemacht. Ihr habt das Ergebnis der Schlacht deutlich besser umgesetzt als wir. Kam danach noch was, das Düsseldorf Köln zu verdanken hat? Tilly Äh...nein.
Bis morgen!
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KALLI1234 636 Beiträge
30.08.2013
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Okay, versuchen wir es anders: Was verbindet Düsseldorf und Köln denn? Tilly Die rheinische Wesensart. Die Liebe zu Festen und zur Geselligkeit. Beide reden gerne. Am liebsten selbst. Düsseldorfer besuchen Köln - Kölner kommen nach Düsseldorf Und umgekehrt? Gibt es etwas, das Köln Düsseldorf zu verdanken hat? Becker Ich wüsste jetzt nix. Tilly Die Kölner brauchen die Düsseldorfer zur Identitätsstiftung. Es ist wichtig, dass das angeblich so feine, reiche und versnobte Düsseldorf existiert, damit die Kölner wissen, wie sie nicht sein wollen. Da helfen wir gerne. Die Köln-Besoffenheit der Kölner ist dagegen für uns eher irritierend. Becker Das stimmt, das macht Ihr besser. Ihr holt Euch die Köln-Besoffenheit im Karneval mit ein paar Kölner Bands in Eure Stadt und schickt sie dann wieder nach Hause. Bei uns begegnest Du den Schnäuzern das ganze Jahr. In jedem Möbelzentrum kann Dich ein Stimmungssänger vom Sofa schunkeln. Sie machen es uns nicht leicht. Nächster Versuch: Herr Tilly, fallen Ihnen drei nette Dinge über Köln ein? Tilly Köln hat eine Subkultur, die hat Düsseldorf nicht, obwohl aus der Subkultur die Kultur der Zukunft wächst. Köln ist jünger. Und Kölns Fernsehturm ist 26 Meter höher. Dafür ist unserer eleganter. Können Sie sich revanchieren? Becker In Düsseldorf wird man sehr offen behandelt. Düsseldorfer können sich vorstellen, dass es auch woanders schön ist. Und Düsseldorf funktioniert besser. Wenn Sie da etwas mit der Stadtverwaltung zusammen machen, klappt das einfach. Wenn Sie in Köln mit den Behörden zu tun haben, lernen Sie, warum das mit der DDR nicht funktionieren konnte. Waren das jetzt drei nette Dinge? Tilly Ja. Becker Das reicht dann jetzt aber auch.
Bis morgen.
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KALLI1234 636 Beiträge
02.09.2013
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Wie unterscheidet sich der Karneval in den beiden Städten? Becker In Köln kannst Du den Karneval nicht ignorieren. In Düsseldorf schon. Tilly Das stimmt. Wir haben zu viele Protestanten reingelassen. Deshalb sind die Karnevalisten in Düsseldorf immer noch eine kleine Gruppe. Becker In Köln sind wir klar in der Mehrheit. Wenn Sie die Zeit zwischen Altweiber und Rosenmontag auf beide Städte verteilen müssten, an welchen Tagen wären Sie dann in Köln und an welchen in Düsseldorf? Becker Ich würde in Köln bleiben. Auch am Rosenmontag, wenn die Wagen von Jacques Tilly zu sehen sind? Becker Na gut, da könnte man wechseln. Der Zoch ist in Düsseldorf besser – dank Jaques! Aber da gibt es Menschen am Rand, die nicht verkleidet sind. Tilly In Köln wirst Du halt als Karnevalist geboren, in Düsseldorf musst Du Dich im Laufe Deines Lebens dazu entscheiden. Wir wollen noch über die Geschichte sprechen: Der Neandertaler hat zwischen Düsseldorf und Köln gelebt. Wessen Vorfahr ist er eigentlich? Becker Der Neandertaler ist nicht ausgestorben. Der steht in Köln an der Theke. Tilly Dem würde ich mich anschließen. Köln ist bereits im Jahr 50 nach Christus gegründet worden. Wie wirkt sich dieser Altersunterschied von 1238 Jahren aus? Becker Das erklärt vor allem die Langsamkeit in Köln. Wenn man in Köln was bauen will, dann kommt nach dem ersten Spatenstich erstmal der Römer. Das ist aber auch praktisch. Wenn Dein Nachbar etwas baut, das Dir nicht gefällt, wirfst Du ihm einfach eine alte römische Scherbe in die Baugrube und schon kommen die Archäologen und alles steht still. Das ist die rheinische Baubremse. Wir wollen zum Schluss noch ein Spiel mit Ihnen spielen. Wir nennen ein Ding und Sie sagen uns, wie es typischer Weise in beiden Städten aussieht: Auto? Becker Mir ist aufgefallen, dass es in Düsseldorf Autos gibt, dies es in Köln nicht gibt. Rolls-Royce zum Beispiel oder Bentley. Das würde in Köln selbst ein Millionär nicht fahren. In Köln gab es mal einen Bentley-Händler, aber der hat wieder zugemacht. Also das typische Auto für Köln ist ein Ford. Ein Ford Fiesta. Oder wenn es ihn noch gäbe: ein Ford Capri mit Wolfgang Petry am Steuer. Tilly In Düsseldorf ist es ein Mini. Schon elitär, aber nicht zu protzig. Das ist typisch Düsseldorf.
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KALLI1234 636 Beiträge
03.09.2013
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Essen? Tilly Etwas Japanisches. Es ist in Düsseldorf nicht wirklich schwierig, Sushi zu kriegen. Becker In Köln wäre es wohl Grünkohl mit Würstchen. Auf jeden Fall muss es einfach zu machen sein, man darf die Brauhäuser nicht überfordern. Kleidungsstück? Becker Die Komiteemütze. Die kannste in Köln das ganze Jahr tragen. In Düsseldorf sind es glitzerne Sandälchen mit goldenen Riemchen. Tilly Ich würde sagen, ein pinker oder roter Hut. Prominente? Becker Campino und Beuys für Düsseldorf. Tilly Und Gursky. Becker Für Köln: De Höhner müssen reichen. Tilly Für Köln: Er hier (deutet auf Becker). Danach kommt lange nichts. Becker Im Ernst: Adenauer, Böll, Millowitsch und Trude Herr. Auf jeden Fall Trude Herr. Das erste Zweitliga-Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln endete 1:1. Wo stehen die beiden am Ende der Saison? Tilly Fortuna steigt auf, und Köln schmort weiter im eigenen Saft in der Zweiten Liga. Becker Düsseldorf bleibt in der Zweiten Liga. Und Köln steigt in die Dritte Liga ab. Aber der FC hat doch jetzt einen Manager aus Düsseldorf. Becker Oh, das ist gut. Dann ist der Betriebskindergarten wenigstens umsonst.
CHRISTIAN HERRENDORF UND UWE-JENS RUHNAU FÜHRTEN DAS INTERVIEW.
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