27.04.2005
Topic:
Auto...fängt mit A an und hört mit O auf:
SCHÜRZENJÄGER
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Fernbedienung an Zentralverriegelung: ´AUFMACHEN!´ Zentralverriegelung an Blinker: ´Ich mach auf, Blinker, tut mal kurz was!´ Schlüssel an Wegfahrsperre: ´Hallöle, na wie läufts?´ Wegfahrsperre an Schlüssel: ´Ach ja, läuft ganz gut. Hier, dein neuer Code für morgen.´ Wegfahrsperre an Anlasser und Motorsteuerung: ´He Jungs, aufwachen, es gibt Arbeit!´ Anlasser: ´Da muss ich erstmal bei Batterie nachfragen. He Batterie, schieb mal 70 Ampere rüber!´ Batterie: ´Hab nur noch 40, der Hirni hat gestern wieder das Licht brennen lassen und der Warnsummer war wieder eingepennt. Wart ma, ich schieb dir ma die 40 Ampere!´ Anlasser: ´Ich kann so nicht arbeiten, V...er Saftladen hier!!!´ Motorelektronik an Anlasser: ´Nu zick hier nich rum, tu was!´ Anlasser: ´Ja schon gut. Zündelektronik soll sich bereithalten!´ Zündelektronik: ´Ich bin ready, warte nur auf dich´ Anlasser: ´*keuch schnauf würg*´ Motorelektronik: ´Motor läuft bis auf Zylinder 4, wasn da los???!!´ Zylinder 4: ´Hab heute keinen Bock, macht ma allene!´ Motorelektronik an Zylinder 4: ´Befehl: sofort zünden, sonst mach ich den ganzen Laden hier dicht und dann kommst du als erster raus. Protokoll ist schon in den Fehlerspeicher geschrieben´ Zylinder 4: ´Ok ok, bin ja schon bei der Arbeit...´ Motorelektronik: ´Na also. *Eintrag ins Protokoll: Zylinder 4, die faule Sau, hat heute schon wieder gestreikt*´ Ölpumpe an alle: ´Krieg ich auch mal was zu saufen hier???´ Kupplung an alle: ´Zur Info, es geht los, für genauere Angaben bitte Tacho fragen´ Motorelektronik an Tacho: ´He was geht ab?´ Tacho an Motorelektronik: ´Unterhalte mich gerade mit ESP über weiteres Vorgehen´ Ölpumpe an alle: ´Hallo!!! Ich sitz auf dem Trockenen!!!´ Drehzahlbegrenzer an alle: ´ALAAAAAAAAAAAAAAARM!!!!!!!´ Motorelektronik an Tacho: ´Dass der Begrenzer immer so einen Radau machen muss...´ Zylinder 4 an Motorelektronik: ´Ja und ihr wundert euch, wenn ich mal keinen Bock habe im kalten Zustand Schwerstarbeit zu leisten - ich verabschiede mich, kommt noch wer mit?´ Ventile an Zylinder 4: ´Jo, wir sind dabei!!´ Motorelektronik an alle: ´Schalte Notlaufprogramm ein, bitte alles nur noch auf halber Leistung arbeiten!´ Blinker: ´Wir auch?´ Motorenelektronik: ´Ne, ihr könnt nachher ca. ne halbe Stunde arbeiten´ Hinterachse/Vorderachse: ´Ich klink mich auch aus, ciao!´ Motorelektronik: ´He, wer hat gesagt, dass du gehen kannst?´ Hinterachse: ´War ja die letzten drei Monate auch nicht da, also spielts eh keine Rolle, ESP macht das schon.´ ESP: ´Bin ich jetzt für jeden ******* zuständig??´ alle: ´JA!!´ ESP: ´Macht doch was ihr wollt, ich tu hier ab sofort nix mehr!´ Motorelektronik: ´Wie im Kindergarten hier. Wenn nicht sofort Ruhe herrscht, dreh ich euch allen den Saft ab!!´ Zündelektronik: ´Traust dich eh nicht!´ ABS: ´He, ich hätt´ was zu tun, soll ich?´ Motorelektronik: ´Halt dich da raus!´ ABS: ´Na dann eben nicht. Airbags, haltet euch bereit, Gurtstraffer ebenfalls´ Airbags: ´we are ready for take of!´ Motorelektronik: ´hä´ Airbags: ´3...2...1...ignit
Ein paar Sekunden später: ESP: ´Nänänänänä!! Da seht ihr, was ihr davon habt - ohne mich seid ihr verloren!!!!´ Motorelektronik: ´Halt den Rand, du bemerkst ja nichtmal, wenn Kollege Hinterachse/vorderachse auf der faulen Haut liegt!´ ESP: ´Das musst du mir sagen. Du würdest nicht mal was merken, wenn alle Räder in der Luft hängen!´ Drehzahlbegrenzer: ´´ALAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARM!!!´ Motorelektronik: ´Schon gut, der Wagen ist eh hin.´ Wegfahrsperre an Schlüssel: ´Den Code für morgen kannste wegschmeissen.´ Batterie an alle: ´Mir reichts, ich knipps jetzt alles aus!´ *Klick* |
22.04.2005
Topic:
Der Wunsch
SCHÜRZENJÄGER
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Ein Mann geht an einem Strand spazieren und stolpert über eine alte Lampe.
Er hebt sie auf und reibt an ihr...und schon kommt aus ihr ein Geist heraus.
Der Geist sagt: "OK, OK, OK. Du hast mich aus der Lampe befreit,... Das ist jetzt schon das vierte Mal in diesem Monat, dass mich einer befreit ! Das wird mir langsam zu viel mit der ewigen Wünscherei ! Also vergiss die Sache mit den drei Wünschen...D u hast nur einen einzigen Wunsch frei !"
Der Mann setzt sich und dachte eine Weile nach. Dann sagte er:" ich wollte schon immer einmal nach Hawaii, aber ich habe Flugangst und werde seekrank. Könntest du nicht eine Brücke nach Hawaii bauen, damit ich dorthin fahren kann?" Der Geist lachte und antwortete:" das ist doch unmöglich! Denk doch nur mal an den Aufwand! Wie können die Säulen bis auf den Boden des Pazifiks gebaut werden? Denk an die Mengen an Stahl und Beton! Nein! Du musst dir etwas anderes ausdenken!" Der Mann sah das ein und versuchte sich einen wirklich guten Wunsch auszudenken. Schließlich sagte er:" Ich habe die Frauen nie verstanden... nie gewusst, wie sie in ihrem Inneren fühlen...was sie denken; wenn sie schweigen...nie gewusst, warum sie weinen... nie gewusst, wie man sie wirklich glücklich machen kann. Mein Wunsch ist also, die Frauen verstehen zu können!"
Der Geist schaute den Mann etwa eine Minute lang ruhig an. Dann erwidert er mit gelassener stimme: "Willst du die Brücke zwei- oder vierspurig?" |
20.04.2005
Topic:
Wie ich mein eigener Grossvater wurde
SCHÜRZENJÄGER
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Als ich die Mitte der Dreißig erreicht hatte, heiratete ich eine Witwe, die etwas älter war als ich und die bereits eine erwachsene Tochter hatte. Mein Vater, seit einigen Jahren Witwer, verliebte sich in meine Stieftochter und heiratete Sie wenig später. Ich war etwas verblüfft,als ich mir klar darüber wurde, dass mein Vater nun mein Schwiegersohn geworden war und meine Stieftochter jetzt auch meine Mutter war, denn Sie war ja die Frau meines Vaters. Einige Zeit später bekam meine Frau einen Sohn, der gleichzeitig Schwager meines Vaters wurde, denn er war ja der Bruder seiner Frau. Ich erschrak bei dem Gedanken, dass er nicht nur mein Sohn, sondern auch mein Onkel war, denn er war ja der Bruder meiner Schwiegermutter, also der Frau meines Vaters, die die Tochter meiner Frau war. Bald darauf bekam meine Schwiegermutter, also die Frau meines Vaters, die übrigens nicht nur meine Stiefmutter war, sondern zugleich auch meine Stieftochter, ebenfalls einen Sohn, der dadurch zu meinem Bruder wurde, er war nämlich der Sohn meines Vaters, gleichzeitig aber auch mein Enkelkind, denn er war ja der Sohn der Tochter meiner Frau. Meine Frau wurde dadurch meine Großmutter, denn Sie war ja meines Bruders Großmutter. Ich bin also nicht nur der Mann meiner Frau, sondern auch Ihr Enkel, denn ich bin ja der Bruder des Sohnes ihrer Tochter. Da aber bekanntlich der Mann der Großmutter Großvater heißt, tja... bin ich nun also mein eigener Großvater...
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06.04.2005
Topic:
Attest
SCHÜRZENJÄGER
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Vor 20 Jahren habe ich ihn aber nicht gelesen |
06.04.2005
Topic:
einparken....
SCHÜRZENJÄGER
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Hallo Karl dann seh Dir mal die Bilder wieder an,weil es da drauf steht |
31.03.2005
Topic:
Zwerge
SCHÜRZENJÄGER
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Zwei Zwerge gehen ins Bordell, einer in das linke, der andere in das Nachbarzimmer. Beim ersten tut sich nichts, er hört aber im Nachbarraum immer wieder "1-2-3-hepp" usw. Später an der Bar fragt der erste, wie es war. "Es lief nichts", sprach dieser, "aber bei Dir war ja mächtig was los. Immer "1-2-3-hepp"!!!! "Ja", beklagt sich der Zwerg, "ich bin ja noch nicht mal auf´s Bett gekommen!" |
31.03.2005
Topic:
Romantisches Essen
SCHÜRZENJÄGER
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Nach einem romantischen Essen im Restaurant fährt der Mann seine neue Freundin nach Hause. Unterwegs halten sie an einem Parkplatz und beginnen leidenschaftlich zu fummeln. Doch ihre Jungfräulichkeit will die Freundin nicht preisgeben. Er schlägt vor, dass sie ihm einen bläst. Sie schüttelt sich: "Ich soll ihn in den Mund nehmen? Igitt!" Schließlich bettelt er: "Kannst Du es mir denn nicht wenigstens mit der Hand machen?" Auch das hat sie noch nie getan, willigt aber ein und fragt ihn, was sie dabei tun muss. Er erklärt ihr: "Ganz einfach... hast Du mal eine Sprudelflasche geschüttelt, um jemanden damit nass zu spritzen? Es ist genau das gleiche!" Sie beginnt und bringt ihn auch richtig auf Touren. Nach einer Weile stöhnt er laut auf, verdreht die Augen, sein Kopf läuft rot an und ihm bricht der Schweiß aus. Verunsichert fragt sie: "Was ist? Mache ich was falsch?" Er schreit nur: "Oh Gott, nimm den Daumen runter!"
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31.03.2005
Topic:
Vaterschaftsprozeß
SCHÜRZENJÄGER
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Beim Vaterschaftsprozeß begleitet die beste Freundin die junge Mutter. Der Richter fragt sie: "Haben Sie auch eine Ladung bekommen?" "Nein, mich hat er nur geküsst..." |
31.03.2005
Topic:
Dialog in der Schule:
SCHÜRZENJÄGER
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Lehrerin: "Maxl, nimm nicht immer alles in den Mund!" Maxl: "Meine Schwester kann sogar einen Kronleuchter in den Mund nehmen!" Lehrerin: "Wie kommst Du denn darauf?" Maxl: "Ich hab´s genau gehört. Meine Schwester hat zu ihrem Freund gesagt: Wenn Du den Kronleuchter ausmachst, dann nehm ich ihn in den Mund!" |
31.03.2005
Topic:
Hase,Bär und Fuchs
SCHÜRZENJÄGER
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Hase, Bär und Fuchs sollen zur Musterung. Keiner von ihnen hat Lust auf Bundeswehr. Ganz traurig sitzen sie zusammen und wissen nicht, wie sie dem Ganzen entkommen sollten. Sagt der Fuchs:"Ich bin doch der schlaue Fuchs, mir fällt schon was ein." Überlegt kurz und sagt dann: >"Ich binde mir einfach meinen Schwanz weg, denn ein Fuchs ohne Fuchsschwanz, was ist das schon?" Gesagt, getan. Er geht hinein zur Musterung und kommt erleichternd lächelnd zurück heraus. Die anderen fragen:"Und, untauglich?" Der Fuchs nickt. Die anderen:"Was haben die gesagt?" Der Fuchs:"Na, ein Fuchs ohne Fuchsschwanz - das können die nicht brauchen." Nun wäre der Hase an der Reihe. Der Fuchs überlegt und sagt:"Weißt du was, wir binden dir deine Ohren weg, denn ein Hase ohne seine Löffel ist doch auch nix." Gesagt, getan. Der Hase geht rein und kommt lächelnd heraus. Sie fragen:"Und, untauglich?" Der Hase nickt. Die anderen: "Was haben die gesagt?" Der Hase:"Tja, ein Hase ohne Hasenohren konnten die nicht gebrauchen, das sei nix." Plötzlich wird der Bär ganz traurig. Eine Träne kullert seine Wange runter. Er seufzt: "Mich wollen die bestimmt. Ich bin groß, ich bin stark, ich kann gut kämpfen... ich muss sicher ins Heer..." Er blickt ganz traurig drein. Der Fuchs überlegt wieder kurz und findet auch prompt eine Lösung: "Weißt du was", meint er zum Bären, "ich schlage dir einfach deine Zähne ein, denn ein Bär ohne Zähne, was ist das schon?" Gesagt, getan, holt aus und "rumms" dem Bären mitten ins Gesicht. Die Zähne wackeln, ein paar fallen raus. So geht der Bär zur Musterung. Dann kommt er lächelnd wieder heraus. Hase und Fuchs fragen:"Und, untauglich?" Der Bär nickt. Sie weiter:"Was haben die gesagt?" Darauf der Bär:"Isch bin tschu dick..."
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31.03.2005
Topic:
Brot essen ist juuuuuut
SCHÜRZENJÄGER
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Kommt ein Mann zum Arzt: "Herr Doktor, ich bin impotent. Helfen Sie mir bitte!" Der Arzt rät ihm, er soll viel Schwarzbrot essen. Daraufhin rennt der Mann in den Bäckerladen: "Geben Sie mir bitte fünf Schwarzbrote!!!" Sagt die Verkäuferin: "Junger Mann, da wird ja die Hälfte von hart ..." "Oh, dann geben Sie mir zehn!"
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31.03.2005
Topic:
Sex
SCHÜRZENJÄGER
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Ein 80-jähriger möchte mal wieder Sex mit seiner Frau haben. Als er gerade loslegen will, sagt diese:"Moment, nicht ohne Kondom!" Er antwortet verdutzt: "Warum, in Deinem Alter kannst Du doch keine Kinder mehr bekommen!" Sie:"Aber vielleicht Salmonellen, bei den alten Eiern!" |
31.03.2005
Topic:
Attest
SCHÜRZENJÄGER
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Ein Bauer ist beim Orgasmus ziemlich heftig, fällt dabei aus dem Bett und bricht sich einen Arm Nach dem der Arzt diesen eingegipst hat fragt der Bauer, ob er nicht ein Attest für seine Berufsunfall versicherung haben könnte. Der Arzt ist ziemlich ratlos wie er dieses formulieren soll und schreibt ihm ein Attest: Beim Samenstreuen aus der Furche gefallen. |
30.03.2005
Topic:
einparken....
SCHÜRZENJÄGER
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30.03.2005
Topic:
Mir passiert das nicht
SCHÜRZENJÄGER
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23.03.2005
Topic:
Die Osterhexe
SCHÜRZENJÄGER
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Am Karsamstag, so zwischen drei und vier Uhr nachmittags, gingen in Marbacka immer ein paar Mägde in den Stall hinunter, einen Packen Kleider unter dem Arm, um die Osterhexe herzurichten.
Zuerst nahmen sie einen langen Sack und stopften ihn mit Stroh voll. Dann zogen sie einen alten Rock darüber, den schlechtesten, den sie nur finden konnten, und ein altes, ausrangiertes Leibchen, das vorne blankgescheuert war und große Löcher am Ellbogen hatte. In die Ärmel stopften sie Stroh, damit sie rund und natürlich aussahen, und dass Strohhalme anstatt Hände aus den Ärmeln hervorguckten, genierte sie nicht im geringsten.
Hierauf machten sie der Osterhexe einen Kopf aus einem Küchenhandtuch, das möglichst grob und grau war. Sie knüpften es an vier Enden zusammen, füllten es mit Stroh, malten mit Kohle Augen, Nase und Mund, banden es oben auf dem Strohsack fest und setzten ein altes, schäbiges Hutungetüm darauf, das sicherlich schon Anno 1820 in Gebrauch gewesen war. Dann brauchte man der Osterhexe nur mehr einen alten Schal über die Schultern zu hängen und eine Schürze um den Leib zu binden.
Als die Osterhexe soweit fertig war, wurde sie aus dem Stall zum Wohnhaus hinaufgetragen. In das Haus hinein durfte sie jedoch nicht, sondern die Mädchen blieben mit ihr vor dem großen Eingang und brachten ihr einen Küchensessel zum Sitzen. Aus dem Bräuhaus holten sie den langen Schürhaken und den Besen und stellten sie schräg hinter ihren Stuhl, damit sie die Fluggeräte leicht greifen konnte. Zuletzt banden sie an das Schürzenband ein altes Kuhhorn, voll von Hexensalbe, steckten eine lange Feder in das Horn und hängten ihr eine alte Posttasche um den Hals. Damit war sie fertig. Gleich darauf wurde den Kindern verkündigt, dass die Osterhexe da war, und sie eilten hinaus, um sie zu sehen. Leutnant Lagerlöf pflegte sie immer bis zum Vorplatz zu begleiten, aber Frau Lagerlöf und Mamsell Lovisa und Fahnenjunker Wachenfeldt, der über die Feiertage nach Marbacka gekommen war, blieben gewöhnlich im Haus. Sie hatten zu ihrer Zeit so viele Osterhexen gesehen, sagten sie. Wenn nun die Kinder auf die Vortreppe hinauskamen und die Osterhexe sahen, die mitten auf dem Kiesweg saß und sie aus ihren Rußaugen anglotzte, da waren sie natürlich zuerst ein bischen erschrocken und ängstlich, denn sie konnten ja deutlich sehen, daß das eine richtige Zauberin war, auf dem Weg zum Blocksberg, wenn es ihr auch aus dem einen oder anderen Grunde beliebt hatte, in Marbacka haltzumachen.
Aber nachdem sie die Osterhexe ein Weilchen aus der Ferne betrachtet hatten, schlichen sie ganz langsam die Treppenstufen hinunter und näherten sich ihr sehr behutsam und vorsichtig. Sie konnten sich ja denken, dass sie hier im Haus etwas ganz Besonderes wollte, da sie sich von dem anderen Blocksbergvolk getrennt hatte, auf die Gefahr hin, zu spät zu dem großen Osterschmaus zu kommen.
Die Osterhexe verhielt sich mäuschenstill, wie nahe sie auch kamen. Und schließlich nahm eines der Kinder seinen ganzen Mut zusammen und steckte die Hand in die alte Posttasche. Die sah so strotzend voll aus, dass sie ihnen schon die ganze Zeit in die Augen gestochen hatte. Aber der die Hand hineingesteckt hatte, stieß unwillkürlich einen Schrei des Entzückens aus: die ganze Tasche war voll von Briefen. Man zog ganze Hände von großen gesiegelten Briefen heraus. Federn waren auch daran, so, als wären sie geflogen gekommen, ganz wie die Osterhexe selbst, und alle miteinander waren sie an Anna und Gerda, Selma oder Johann adressiert. Alle an die Kinder. Die Großen gingen leer aus.
Sowie die Kinder ihre Briefe eingeheimst hatten, verließen sie die Osterhexe. Sie gingen in das Haus und setzten sich an den Speisetisch, um die Osterbriefe zu öffnen. Das war ein Fest, denn das waren keine gewöhnlichen Briefe. Anstatt der trockenen schwarzen Buchstaben schimmerte aus jedem der Briefe eine farbige Osterhexe oder ein Hexenmeister, wohlversehen mit Besen, Ofengabeln, Hörnern und allem möglichen Osterzbehör.
Es waren Briefe aller Art, manche auf gelbem Strohpapier und andere auf feinstem Velin. Manche waren wirklich von kleinen Kindern zusammengekleckst, anderen konnte man es anmerken, dass die Großen im Spiel gewesen waren und geholfen hatten. Die meisten Figuren waren im Profil, alle waren in Wasserfarben gemalt, alle waren Heimarbeit. Nicht alle waren schön, aber doch, welches Vergnügen, sie zu bekommen. Wie sie beguckt, wie sie bewundert wurden!
Es wäre übrigens voreilig zu sagen, dass nichts Geschriebenes in den Briefen stand. Einige waren ganz vollgeschrieben, doch nie mit Prosa, sondern mit Versen. Aber daran war nicht so sehr viel Spaaß, denn es waren nur alte Osterreime, die die Kinder ohnehin auswendig kannten.
Übrigens waren die Kinder gar nicht so erstaunt über die Unmenge von Briefen, als man hätte glauben sollen.
Sie hatten selbst den ganzen Monat März jeden freien Augenblick dazu verwendet, zu zeichnen und zu malen, und hatten ebensolche Briefe an jedes Landgut in der Umgegend gesandt. Sie wußten sehr wohl, dass auch bei den Nachbarn mit Pinsel und Farbe gearbeitet worden war und dass die Briefe, die die Osterhexe mitgebracht hatte, von irgendeinem anderen Gut stammten. Wie die Briefe in die Tasche der Osterhexe gekommen waren, das konnten sie sich freilich nicht recht erklären. Man hatte sie vielleicht gesehen, als sie vorbeigeflogen war, und hatte ihr die Briefe zugeworfen.
Wenn sich nun die Kinder eine Weile an den Briefen ergötzt, sie gezählt und verglichen hatten, dann erinnerten sie sich an die Osterhexe, die all das Hübsche mitgebraht hatte, und gingen vor das Haus, um sie noch einmal anzugucken. Aber wenn sie nun hinauskamen, war der Sessel leer, die Osterhexe war verschwunden, und die Ofengabel und der Besen ebenfalls. Die Osterhexe hatte es wohl eilig gehabt, zum Blockssberg zu kommen, und war davongeflogen, wowie sie ihre Briefe abgeliefert hatte. Und ein rechtes Glück war es, dass sie sich davongemacht hatte, denn nun war der Knecht Per, der Finne war und Jägerblut in den Adern hatte, in die Schreibstube gekommen und hatte die beiden Gewehre des Herrn Leutnants geladen. Er trat vor die Tür und schoss die Gewehre gerade in die Luft hinauf ab. Die Kinder wußten, dass er auf die Osterhexen schoss, die dort zwischen den weißen Wölkchen des Frühlingshimmels herumflogen. Sie selber konnten sie nie entdecken, aber Per, der Finne war und also mehr sehen konnte als andere, der sah sie wohl. Jedenfalls war es gut, dass die brave Osterhexe, die Marbacka besucht hatte, schon außer Schußweite war.
Ja, so ging es in Marbacka zu, ein Ostern wie das andere.
Aber dann kam ein Karsamstag. Er ließ sich nicht merkwürdiger an als alle anderen. Die Kinder waren wie gewöhlich den ganzen Monat März dagesessen und hatten Osterbriefe gemalt; und namentlich am Sonntag war das alte Kinderzimmer in Marbacka förmlich eine Malerwerkstätte gewesen. Farben und Farbenschälchen auf allen Kisten und Kasten. In der Osterwoche, als die Erzieherin fortgereist war und die Osterferien begonnen hatten, hatten der Eifer und Aufregung den Höhepunkt erreicht. Leutnant Lagerlöf war schon ganz verzweifelt, weil die Kinder ihm alles abbettelten, was er an feinem weißen Papier besaß, und schließlich hatte er ihnen gesagt, sie müßten schon mit gelbem Strohpapier vorliebnehmen. Die rote und die blaue Farbe, mit der alle malen wollten, ging im Farbenkasten der Kinder aus, und unaufhörlich mußten sie zu Tante Lovisa hinunterlaufen, die in ihrer Jugend malen gelernt hatte und noch ein Kästchen feine Aquarellfarben besaß. Alle Trinkgläser wurden dazu verwendet, Pinsel auszuwaschen, alle Siegellackstangen waren aufgebraucht. Frau Lagerlöf saß den ganzen Tag da und schrieb Adressen, und man lief bergauf, bergab, um nach schönen Federn zu suchen, die man unter den Siegeln befestigte. Um Pinsel war es immer schlecht bestellt, und als der letzte Osterbrief geschrieben und versiegelt war, war von ihnen nichts mehr übrig als ein paar struppige Borsten.
Aber nun war auch der Karsamstagabend gekommen, die Arbeit war vollendet, und die fleißigen Künstler harrten ihres Lohnes.
Zur richtigen Zeit wurde gemeldet, dass die Osterhexe eingetroffen sei, und sie gingen auf den Vorplatz, um sie zu begrüßen. Alles war wie immer. Das einzig Merkwürdige war, dass nicht nur Leutnant Lagerlöf, sondern auch Frau Louise und Mamsell Lovisa, ja sogar der gichtbrüchige Fahnenjunker mitgekommen waren, um zuzusehen, wie die Kinder die Osterbriefe abholten.
Es war ein windiger nasser Tag, der Frühling war noch nicht weit vorgeschritten. Hier und dort auf dem Rasen lag noch Schnee, und die Wege zwischen den Häusern waren voll von Wasserpfützen. Aber so etwas geniert doch Osterhexen nicht, und sie, die in Marbacka einzukehren pflegte, war auch gekommen und saß da auf ihrem Holzsessel, mit dem gewöhnlichen Hutungetüm auf dem Kopf und den gewöhnlichen Fluggeräten hinter sich.
Das Stoh lugte unter den Ärmeln hervor, wie stets. Augen, Nase und Mund waren mit Kohle auf ein graues Küchenhandtuch gemalt: das Umschlagtuch der Stallmagd lag über ihren Schultern, die Posttasche hing ihr um den Hals, und das alte Kuhhorn war am Schürzenband festgeknotet.
Die Kinder waren jetzt schon größer. Sie erschraken gar nicht, als sie die Osterhexe erblickten. Sie wußten ja, dass sie nichts anderes war als ein angekleideter Strohsack, und sie liefen ohne das geringste Zaudern auf sie zu, um die Briefe aus ihrer Tasche zu nehmen.
Es war Selma, die zuerst ans Ziel kam. Aber da sprang die Osterhexe vom Sessel auf, nahm die Feder, die im Kuhhorn steckte, und strich ihr mit der Hexensalbe übers Gesicht.
Wie ging das zu? Wie war das möglich? Das kleine Mädchen kreischte vor Entsetzen und lief auf und davon, aber die Osterhexe, die konnte auch laufen, und sie kam ihr nach, mit gezückter Feder. Sie patschte durch die Wasserpfützen, so dass das Wasser rings um sie aufpritzte.
Das war das Merkwürdigste und Schrecklichste, was die kleine Selma Lagerlöf je erlebt hatte. In dem Augenblick, in dem sie fühlte und sah, dass die Strohhexe sich bewegte, da war es, als seien die Grundfesten der Welt erzittert. Während sie forteilte, schossen ihr rasche, erschreckende Gedanken durch den Kopf. Wenn eine Strohhexe Leben bekommen konnte, da konnten wohl auch die Toten aus ihren Gräbern steigen, da konnten die Trolle im Waldesdickicht leben, da waren alle Märchen wahr, da gab es nichts Unheimliches und Schauriges, das nicht möglich war.
Heulend vor Angst leif sie die Treppenstufen hinauf. Wenn sie nur zur Tür, zu Vater und Mutter kommen konnte, dann war sie ja gerettet. Zugleich merkte sie, dass die anderen Kinder an ihr vorbei in dieselbe Richtung stürmten. Sie hatten gerade solche Angst wie sie. Doch oben auf der Veranda standen die Großen und lachten. "Aber liebe Kinder", sagten sie, "ihr braucht doch keine Angst zu haben. Es ist ja nur die Kinder-Maja."
Da sahen die Kinder ja ein, wie dumm sie gewesen waren, es war ja die Kinder-Maja, ihr lustiges, fröhliches Kindermädchen, das sich als Osterhexe verkleidet hatte. Ach, ach, dass sie das nicht gleich gemerkt hatten. Es war doch zu ärgerlich, dass sie sich hatten anschmieren lassen!
Aber sie hatten keine Zeit sich zu grämen, denn nun kam die Osterhexe auch schon die Treppen herauf, schnurstracks auf Fahnenjunker Wachenfeldt zu, um ihn zu umarmen und zu küssen. Und der Fahnenjunker, der immer solche Angst vor allen häßlichen Frauenzimmern hatte, spuckte und fachte und schlug mit dem Stock um sich, aber weiß Gott, ob er ganz mit heiler Haut davonkam. Die Kinder sahen nachher, dass er ein paar Rußflecken auf dem weißen Schnurbart hatte.
Aber die Osterhexe zog zu neuen Taten aus. Sie nahm die Ofengabel zwischen die Beine und hopste zum Kücheneingang. Die Tauben, die dort draußen herumspazierten und ganz gemächlich die Erbsen aufpickten, die die Haushälterin hingestreut hatte, flatterten flügelschlagend auf das Dach. Die Katze lief die Dachrinne hinauf, und Nero, der große Neufundländer, schlich davon, den Schwanz zwischen die Beine geklemmt. Nur die alte Haushälterin bewahrte ihre Fassung. Sie lief zum Herd, riß ein brennendes Scheit an sich, und damit ging sie auf die Hexe los, als sie sich auf der Schwelle zeigte. - Da mußte das Scheusal abziehen, aber im wildesten Galopp trabte es nun - kreischend und fuchtelnd, wilde Drohgebärden nach allen Richtungen ausführend - dem Hinterhof zu. Das erste Wesen, das sie erblickte, war das alte Pferd, das Bräunle. Es war gerade abgeschirrt worden und spazierte ganz gemächlich auf die Stalltür zu. Aber als es die Unholdin um die Ecke biegen sah, zog es plötzlich die Beine bis zum Bauch hinauf und galoppierte davon. Die Mähne flatterte, der Schwanz stand weg, die Hufe donnerten auf den Boden, und so weit Wege und Stege offen lagen, setzte es seine Flucht fort.
Beim Holzschuppen standen die Knechte Lars und Magnus und hackten Holz. Sie hörten zu hacken auf, aber für solche Kerle paßte es sich nicht, vor irgendeiner Hexe davonzulaufen. Sie rührten sich nicht von der Stelle, sie hoben nur ihre Äxte gegen sie, denn guter Stahl schützt gegen Geisterspuk. Die Osterhexe wagte auch nicht, ihnen nahe zu kommen, aber dafür erblickte sie nun einen Mann, der gerade die Allee herunterkam. Das Unglück wollte es, dass es dieser Olle aus Säter war, der einmal in seiner Jugend mit Blockberggesindel zusammengestoßen war. Er war in einer Osternacht von einem Gastmahl nach Hause gewandert, und auf einer der flachen Wiesen unterhalb von Marbacka hatte er sie in einem langen Zug dicht über dem Boden hinstreichen sehen. Sie hatten sich wie ein Band um ihn geschlängelt, sie hatten auf einem frischgepflügten Feld mit ihm getanzt, sie hatten ihn die ganze Nacht nicht zu Atem kommen lassen. Er hatte geglaubt, die abscheulichen Hexen würden ihm das Leben aus dem Leibe tanzen, als sie ihn so über die Ackerfurchen hin und her zerrten, nie war ihm schlimmer mitgespielt worden. Und nun, als er gerade vor dem Gesindehaus in Marbacka stand, sah er eine solche Hexe ihm entgegenhopsen.
Er besann sich keinen Augenblick. Alt und gichtbrüchig, schief und hinkend war er, aber so flink wie ein Junge machte er kehrt und lief die Allee wieder hinauf. Er stürmte davon wie vorhin das Bräunle und blieb nicht früher stehen, bis er im tiefen Wald auf der anderen Seite des Weges war.
Die Marbacker Kinder hatten sich ja jetzt selbst von ihrem Schrecken erholt, so dass sie über andere lachen konnten. Sie folgten der Osterhexe auf Schritt und Tritt, sie sahen, wie die alte Haushälterin ihr mit dem brennenden Scheit drohte, sie sahen, wie das Bräunle durchging und wie Olle in den Wald rannte. Sie sahen Lars und Magnus die Äxte gegen sie erheben, sie liefen ihr nach, durch Wasserpfützen und Schneehaufen, und lachten, wie sie noch nie gelacht hatten.
Aber das beste von allem war doch, wie Per an der großen Treppe vorbei zur Schreibstube hinunterstürmte. Der Leutnaant fragte ihn, wohin er es so eilig habe, doch der Alte nahm sich kaum Zeit zu antworten. Aber endlich kam es doch heraus, dass er die Gewehre laden wollte, um dieses Scheusal totzuschießen, das im Hinterhof sein Unwesen trieb.
Aus den Augen des Alten leuchtete die echte Jägerfreude. Nun hatte er an wenigsten fünfzig Karsamstagen auf die Osterhexen geschossen und nie eine getroffen. Jetzt endlich war eine hier, die er aufs Korn nehmen konnte.
Diesen ganzen Abend, ja die ganzen Osterfeiertage lachten sie in Marbacka ihn und all die anderen aus, die sich von der Ostehexe hatten erschrecken lassen. Ja, noch lange nachher mußte man lächenln, wenn man sich daran erinnerte, was für einen Aufruhr es gegeben hatte.
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23.03.2005
Topic:
Die Entbindung
SCHÜRZENJÄGER
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Eine Frau in den Wehen kommt zur Entbindung ins Krankenhaus. Da sie so schnell keinen Babysitter gefunden hat, muss sie ihren dreijährigen Sohn mitnehmen. Als das Brüderchen zur Welt kommt, hebt der Arzt es an den Füßchen hoch und gibt ihm den Klaps auf den Po. Daraufhin ruft der Dreijährige: "Richtig so - und jetzt noch einen kräftige auf die Schnauze. Was kriecht der auch da rein...!". |
23.03.2005
Topic:
Skat spielender Vater
SCHÜRZENJÄGER
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Die Hebamme fragt den werdenden Vater: "Spielen Sie gerne Skat?" "Ja!" bestätigt der junge Mann. "Dann werden Sie sich über vier Buben riesig freun..."
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22.03.2005
Topic:
Der verschlafene Hase
SCHÜRZENJÄGER
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Eines Vorostertages vor langer Zeit hatte der Osterhase keine Lust mehr, ein Osterhase zu sein. "Immer diese Arbeit mit den Eiern!", brummte er verdrießlich und blickte auf den Eierberg, der noch vor ihm lag. "Wie soll ich es bloß schaffen, alle Eier bis morgen noch zu bemalen?" Der Osterhase warf den Pinsel in den Farbtopf und dachte nach. Was hat ein recher Hase eigentlich mit Eiern zu tun? überlegte er. Hühner legen Eier. Und Kinder können Eier bemalen. Das tun sie sogar viel besser als wir Hasen. Ja, und kennen nicht die Eltern die besten Ostereierverstecke? Wozu soll ich mich da noch abrackern? Außerdem bin ich müde. Der Osterhase gähnte. Das Kreuz tat ihm weh, und seine Hände zitterten. "Ich mag nicht mehr", murmelte er. "Und überhaupt: Warum gibt es keine Osterhühner oder Osterkinder oder Ostereltern? Alle reden immer nur von Osterhasen. Ist doch dumm, oder?" Der Osterhase lehnte sich gemütlich zurück, und -schwups- war er eingeschlafen. Leise schnarchte er vor sich hin, und weil ihn niemand weckte, wurde aus dem kurzen Nickerchen ein langer, tiefer Schlaf. Der Osterhase schlief und schlief, und am Ostermorgen lagen keine bunten Eier in den Nestern. Da erschraken die Eltern sehr. Was würden ihre Kinder sagen? Und weil sie sich vor traurigen Kinderaugen fürchteten, kochten und bemalten sie rasch viele bunte Eier und versteckten sie. Sie hatten viel Spaß dabei. Was war das für eine Freude, als die Kinder die Nester entdeckten! "Der Osterhase war da!", riefen sie. "Juchhu!" Da lächelten die Eltern, und sie nahmen sich vor, von nun an zu Ostern die Nester selbst mit Eiern zu füllen. Das tun sie bis heute, und zur Erinnerung an den Osterhasen legen sie einen Schokolade-Hasen zu den Eiern ins Nest. Und was ist mit dem echten Osterhasen? Na, der ist irgendann aus seinem wohlverdienten Schlaf aufgewacht und freut sich jedes Jahr aufs Neue, wenn er sieht, wie gut die Eltern seinen Osterhasenjob erledigen.
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21.03.2005
Topic:
Der Osterdonner
SCHÜRZENJÄGER
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Es war an einem schönen, warmen Frühlingsmorgen, als diese Geschichte passierte. Genau gesagt, am Tag vor dem Osterfest. Da kippte Jule den Becher um, und der Kakao floß über den Frühstückstisch. Das war eine Bescherung! Der Kakao floß wie ein Fluß, und dann tropfte er auf den Heiner. Heiner war Jules Hase, ihr Kuscheltier, Jules Freund, der jede Nacht neben ihr auf dem Kopfkissen schlief. Jetzt hatte Jule ihn auf dem Schoß, und sein weiches, sein seidiges, hellbraunes Fell hatte häßliche Flecken bekommen. Am Tag vor Ostern ist das für den Hasen ein Unglück gewesen. Jule weinte für ihn: "Armer Heiner" und "Ach, wie schrecklich!" und "Wie siehst du bloß aus!" und "Morgen wollten wir feiern!" Jules Mutter sagte "Hör auf, das ist doch nicht schlimm. Wir werden den Hasen waschen." Sie faßte ihn an den Ohren und ging mit ihm in den Waschkeller hinunter. Jule lief hinterher. Die Mutter machte die Waschmaschinen-Bullaugentür auf und warf den Hasen hinein. Einfach so. Rein mit ihm. Und damit die Wäsche sich lohnte, stopfte sie allerlei hinterher. Vier weiße Strümpfe, ein hellblaues Staubtuch, einen Kissenbezug und eine Mütze. Alles zusammen rein, und dann klappte die Bullaugentür zu. Waschpulver dazu, auf den Knopf gedrückt und los ging die Fahrt bei dreißig Grad. Jule hockte sich vor das Fenster und sah Heiners Angsthasengesicht. sie winkte ihm so, wie man winkt, wann einer verreist, und sie rief auch: "Machs gut!" Nein, gut ging es dem Heiner jetzt wirklich nicht. Er wurde gewirbelt, gedreht, und ihm wurde ganz schwindlig davon. Es sollte aufhören! Er wollte raus! Die weißen Strümpfe kannten den Dreh. Sie fürchteten sich nicht mehr und versuchten, den Hasen zu trösten: "Dir passiert nichts, gleich ist es vorbei. Halt aus." Sie umarmten ihn und hielten ihn fest. Die Mütze sagte zu Heiner:" Wir sind doch bei dir" Endlich, endlich, stand die Maschine still. Jules Mutter klappte die Tür auf holte die Stümpfe, die Mütze, das Staubtuch und den Kissenbezug aus der Waschhölle, und Jule zog ihren Hasen heraus. Nun mußte er mit auf die Leine. Sie war draußen quer über den Rasen gespannt. Jule reichte der Mutter zwei rote Klammern, und die hängte den Hasen an seinen Ohren auf, genau in der Mitte zwischen den Strümpfen. Jule stand unter der Leine und winkte:"Hallo Heiner, geht es dir gut?" Nein, gut ging es dem Heiner noch immer nicht. Zwar besser als in der Maschine, als in dem Wirbelsturmkarussell, aber gut ging es ihm nicht. Die roten Klammern ziepten an seinen Ohren und überhaupt - er fand es so peinlich, auf dieser Wäscheleine hängen zu müssen. Die Strümpfe fanden das nicht. Sie wiegten und schaukelten sich. Sie stießen den Heiner an: "Mach doch mit !Es macht Spaß!" Das hellblaue Staubtuch winkte ihm von links außen: "Häng nicht so rum! Beweg dich, mein Lieber. Um so schneller bist du dann trocken!" Nein, nein, das wollte der Plüschhase nicht. Er war schließlich kein hellblauer Lappen. Bis Jule zu tanzen anfing. Sie tanzte unter ihm auf dem Rasen, sprang von dem linken Bein auf das rechte und dreht sich im Kreis. Dazu sang sie: "Ich freue mich, weil morgen Ostern ist, ich freue mich, weil morgen Ostern ist!" Sie sang es so fröhlich, daß Heiner davon angesteckt wurde. Er fing an, an der Leine zu tanzen, vor und Zurück, vor und zurück. Und ganz leise, damit es die Strümpfe nicht hörten, sang er mit Jule mit: "Ich freue mich, weil morgen Ostern ist." Bald fühlte sich der Hase besser. Die Sonne schien warm, er konnte ganz weit über den Gartenzaun schauen und was am wichtigsten war, jetzt war er trocken. Jule rief ihre Mutter: "Ich möchte meine Hasen Heiner wiederhaben.! Die Mutter antwortete ihr: "Gleich nehm` ich ihn ab, ich muß nur noch den Osterkuchen anrühren!" Als der Kuchen im Ofen war, rief Jule: "Ich möchte meinen Hasen Heiner wiederhaben!" die Mutter antwortete ihr:"Gleich hol ich ihn von der Leine. Ich muß nur noch die Backschüsseln abspülen! Als die Backschüsseln sauber im Schrank standen, rief Jule:" Ich möchte meinen Hasen Heiner wiederhaben!" Die Mutter antwortete ihr:" Gleich geb` ich ihn dir. Will nur einen Moment mein Beine hochlegen!" Als die Mutter sich ausgeruht hatte, rief Jule wieder. Aber die Mutter hatte immer noch keine Zeit. Sie hatte so viel zu tun, weil morgen das Osterfest war und inzwischen war es schon spät am Nachmittag. Da passierte es plötzlich. Es kam wie aus heiterem Himmel. Erst kam der Blitz und dann kam der Donner. Und dann regnete es. Ach, es regnete nicht, es goß von dem Himmel herunter, vom dem eben noch der Sonnenschein strahlte. Es goß und es goß. Heiner, der Hase, die Strümpfe, das Tuch und der Kissenbezug und die Mütze wurden platschnaß. Sie tropften nur so von der Leine. Jule, die sich untergestellt hatte, rief in den Regen:"Ich will meinen Hasen Heiner wiederhaben!" Die Mutter kam aus dem Haus und sagte zu ihr: "Jetzt geht es nicht, Jule, jetzt ist er zu naß." Am Abend als Jule ins Bett gehen mußte, war der Hase noch immer zu naß und Jule mußte ohne ihn schlafen. Heiner, die Stümpfe, die Mütze, das Tuch und der Kissenbezug blieben auch während der Nacht auf der Leine. Der Wind wiegte sie alle. Hin und her und her und hin. Aber schlafen konnten sie nicht. Da erzählten sie Frühlingsgeschichten, von Tulpen und Primeln, von Amseln und Schwalben und Veilchenduft. Sie erzählten die ganze Nacht, und als der Morgen kam, als es hell wurde und die Amsel zu singen begann, war es Ostern. Bald kam Jule nach draußen gelaufen. Sie rannte über den Rasen und rief :"Ich will meinen Hasen Heiner wiederhaben!" Und dann wäre sie fast gestolpert. Auf dem Rasen, direkt unter der Leine und ganz genau unter dem Hasen haben fünf Ostereier gelegen. Da hat die Jule gestaunt und hat gesagt: "Mein lieber Heiner du bist vielleicht einer!"
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